Über die Lampionfeste

Zum 100-jährigen Jubiläum machen die Lampionfeste von 2025 bis 2030 die Ideen und urbanen Räume des Neuen Frankfurt in den historischen Siedlungen zu einem gemeinsamen Erlebnis.  

Der Auftakt findet am 02.07. auf dem Paulsplatz von 18.30 Uhr bis 22.00 Uhr statt. Für das Wochenende vom 13. und 14. September gestalten wir gemeinsam mit lokalen Vereinen und Initiativen das erste Lampionfest in der Hellerhofsiedlung im Gallus.

Inspiriert von den Lampionfesten aus den frühen 1930er Jahre erstrahlen Straßen, Plätze und Gärten in neuem Licht. Die „neuen“ Lampionfeste sind ein niedrigschwelliges Angebot, in Geschichte, Gestaltung und heutige Lebenswelt der Siedlungsprojekte von Ernst May und seinen Weggefährten einzutauchen.

Die Siedlung Bruchfeldstraße in Frankfurt-Niederrad war die erste Anlage, die unter Ernst May entstand. © Ernst-May-Gesellschaft E.V., Nachlass Rudloff, Inv. 06.05.02

Die Siedlungen als Lebensraum und architektonisches Erbe

Die vom DAM Deutschen Architekturmuseum initiierten Veranstaltungen entstehen aus der Siedlung heraus: Gemeinsam mit lokalen Initiativen entwickelt, leben sie vom Engagement der Nachbarschaft, die Programm und Gestaltung der Feste prägen. Das Fest bringt die Menschen von vor Ort mit interessierten Gästen zusammen und vermittelt die Siedlungen als Lebensraum und architektonisches Erbe. Architekturführungen, Festplatz, Bühne und gemeinsames Essen schaffen einen Rahmen, in dem Vergangenheit und Gegenwart aufeinandertreffen. Digitale Formate ergänzen das Programm und vermitteln die Baugeschichte einem breiten Publikum. Die Lampionfeste stärken das Bewusstsein für die Siedlungen und öffnen sie für den Austausch.

Das Neue Frankfurt

Mit der Amtszeit von Oberbürgermeister Ludwig Landmann und Stadtbaurat Ernst May (1925–1930) begann eine visionäre Stadterneuerung: das Neue Frankfurt. Ziel war es, moderne, bezahlbare und gesunde Wohnungen für eine wachsende Bevölkerung zu schaffen. Inspiriert von Bauhaus-Ideen entstanden zwölf Siedlungen mit funktionaler Architektur, durchgrünten Wohnquartieren und innovativer Infrastruktur. Das Projekt prägte die Stadt nachhaltig und gilt bis heute als Meilenstein des sozialen Wohnungsbaus. Trotz Denkmalschutz sind viele Bauten wenig bekannt. Das 100-jährige Jubiläum bietet die Chance, dieses Erbe sichtbar zu machen und in das Bewusstsein der Stadtgesellschaft zu rücken  – auch im Hinblick auf eine mögliche Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe.